
Zwischen Zögern und Aufbruch – eine Geschichte über Mut, Selbstführung und leise Veränderung
Es gibt Momente im Leben, in denen du spürst, dass Veränderung „anklopft“. Ein leiser Ruf, der dich herausfordert, über dich selbst hinauszuwachsen. Doch oft halten dich Zweifel zurück: Bin ich bereit? Was erwartet mich? Es gibt Momente, in denen du bewusst einen anderen, neuen Weg wählen willst. Vielleicht geht es dir dann so wie Karla:
Der Ruf
Karla hat das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Seit Monaten spürt sie, dass es so nicht weitergeht. Die langen Arbeitstage, die Erwartungen anderer, das ständige Funktionieren – all das hat sie erschöpft. Doch was ist die Alternative?
Sie weiß nur eines: Etwas in ihr ruft nach Veränderung.
Eines Abends, als sie durch ihre Nachrichten scrollt, bleibt sie an einer Einladung hängen: „Heldenreise mit Pfeil und Bogen – finde deinen Weg und vertraue dir selbst.“ Ein Kribbeln breitet sich in ihr aus. Das klingt… interessant. Und beängstigend zugleich. Wird das der erste Schritt? Oder ist es doch nur eine nette Idee, die sie morgen wieder verwirft?
Während sie das Handy beiseitelegt, spürt sie es deutlich: Der Ruf ist da. Doch würde sie ihm folgen?
🏹 Und du? Gibt es in deinem Leben einen Ruf zur Veränderung? Etwas, das sich immer wieder meldet, aber noch keine Antwort bekommen hat? Was wäre, wenn du heute einen Moment innehältst und ihm zuhörst?
Die Weigerung
Karla wacht am nächsten Morgen mit einem klaren Gedanken auf: Nein. Das ist nichts für mich.
Sie hat genug um die Ohren – Bewerbungen schreiben, ihre Finanzen regeln, allen erklären, warum sie plötzlich aussteigen wollte. Sie kann sich nicht einfach auf eine „Heldenreise“ begeben. Mit Pfeil und Bogen? Was soll das überhaupt bringen?
Je mehr sie versucht, den Gedanken beiseitezuschieben, desto präsenter wird er. In Meetings ertappt sie sich dabei, auf den leeren Rand ihres Notizbuchs zu kritzeln: Was, wäre wenn...? Wer könnte ich werden…?
Abends ruft sie ihre beste Freundin an. „Klingt doch spannend“, meint die. „Und du redest seit Monaten davon, dass du endlich Klarheit willst.“
„Aber was, wenn ich da hinfahre und merke, dass es nichts bringt?“
„Und was, wenn es genau das ist, was du brauchst?“
Karla seufzt. Sie will es nicht zugeben, aber tief in ihr drin weiß sie: Die Frage ist nicht, ob sie gehen soll – sondern warum sie sich noch sträubt.
🏹 Und du? Gibt es etwas, das dich ruft, aber du findest immer wieder Gründe, nicht zu handeln? Was, wenn dein Zögern nicht bedeutet, dass es falsch ist – sondern dass es wirklich wichtig ist?
Der Mentor und der erste Schritt
Ein paar Tage später sitzt Karla in ihrem Lieblingscafé und starrt in ihren Cappuccino. Ihr Kopf ist eine einzige Endlosschleife aus Soll ich? Soll ich nicht?
„Du siehst aus, als würdest du gegen einen unsichtbaren Drachen kämpfen“, sagt eine Stimme neben ihr. Es ist Tom, ein alter Kollege, der sich vor einem Jahr selbstständig gemacht hat. Er hat die Agentur verlassen, während Sophie noch dachte, dass sie das niemals könnte.
„Fühlt sich auch so an“, murmelt sie und erzählt ihm von der Einladung zur Heldenreise.
Tom grinst. „Weißt du, was mich damals am meisten blockiert hat? Ich dachte, ich müsste die komplette Lösung haben, bevor ich den ersten Schritt mache. Aber das ist Quatsch. Manchmal geht’s nur darum, den Bogen in die Hand zu nehmen.“ Karla sieht ihn an. „Den Bogen in die Hand nehmen“, wiederholte sie. Tom nickt. „Ja. Mach es einfach. Buche es. Geh hin. Es wird sich zeigen, warum du da bist.“
Als sie später nach Hause kommt, öffnet sie die Webseite der Heldenreise und atmete tief durch. Ihr Herz klopft schneller, als sie auf „Anmelden“ klickt. - Es war entschieden. Sie würde gehen.
🏹 Und du? Gibt es einen Schritt, den du schon lange machen willst? Eine Entscheidung, die du immer wieder aufschiebst? Vielleicht ist jetzt der Moment, den Bogen in die Hand zu nehmen.
Die Schwelle überschreiten – Der erste Schritt ins Unbekannte
Karla sitzt im Auto. Ihre Hände umklammern das Lenkrad fester als nötig. Die Straße vor ihr zieht sich durch eine sanfte Hügellandschaft, doch sie nimmt kaum etwas davon wahr. In ihrem Inneren tobt ein Sturm. Sie hat das Wochenende „Held*in sein mit Pfeil und Bogen“ gebucht, sie ist unterwegs – und doch nagt die Unsicherheit an ihr. Was, wenn ich dort nicht reinpasse? Was, wenn ich nichts mitnehme? Oder schlimmer noch – was, wenn sich tatsächlich etwas verändert? Der Gedanke erschreckt sie. Doch genau deshalb ist sie unterwegs.
Als sie das Seminarhaus erreicht, atmet sie tief durch. Der Heidehof liegt am Waldrand, es gibt eine große Wiese, eine Lagerfeuerstelle und einen einladenden Seminarraum. Ein paar Menschen stehen in Grüppchen zusammen. Manche reden leise, andere schweigen. Karla fühlt sich für einen Moment wie eine Fremde.
Dann treten zwei Frauen auf sie zu. „Willkommen, Karla. Schön, dass du da bist“, sagt Karin mit warmem Lächeln. „Wir begleiten dich durch diese Reise“, ergänzt Ute. „Du musst nichts leisten. Du musst nur hier sein.“ Karlas Schultern entspannen sich. Vielleicht ist das der erste Schritt: Ankommen.
Prüfungen, Verbündete und Feinde – Der innere Kampf beginnt
Die nächsten Tage fordern Karla heraus. Beim ersten Bogenschießen ist sie verkrampft. Ihr Arm zittert, der Pfeil fliegt vorbei. Neben ihr spannt jemand mühelos den Bogen, trifft mitten ins Ziel. Sofort regt sich ihre innere Kritikerin: Typisch. Andere können es, du nicht.
Doch Karin und Ute fordern sie auf, nicht nach dem perfekten Treffer zu suchen. Spüre den Moment, nicht das Ziel. Karla merkt, dass es nicht um Leistung geht, sondern um Haltung. Um das Loslassen alter Muster.
In Gesprächen mit den anderen Teilnehmenden erkennt sie Parallelen. Sie ist nicht allein mit ihren Zweifeln, ihrem Wunsch nach Klarheit. Jeder hier trägt seine eigene Geschichte, seine eigenen Hindernisse mit sich. Und doch sind sie alle auf dem Weg.
In einer Reflexionsrunde stellt Karin einer unangenehmen Frage: „Was hält mich wirklich zurück?“ Es sind nicht die äußeren Umstände. Es ist ihr eigener Zweifel, die Angst vor dem Scheitern. Während sie den Bogen erneut hebt, verändert sich etwas. Dieses Mal denkt sie nicht nach. Sie atmet, spürt die Spannung – und lässt los. Der Pfeil fliegt.
🏹 Und du? Gibt es in deinem Leben Herausforderungen, die sich unüberwindbar anfühlen? Menschen, die dich inspirieren oder spiegeln? Was, wenn du nicht gegen deine Zweifel kämpfst, sondern sie als Teil deiner Reise anerkennst?
Die Rückfahrt – Bewährung und Belohnung
Karla sitzt wieder im Auto. Doch diesmal fühlt es sich anders an. Ihre Hände liegen locker auf dem Lenkrad, ihr Blick schweift über die vorbeiziehenden Felder. Die Stille nach dem Wochenende wirkt nach – aber nicht als Leere, sondern als Raum.
Sie denkt an den Moment, als sie den Bogen zum letzten Mal spannte. An das Gefühl von Klarheit, als sie den Pfeil losließ. Sie erinnert sich an die Gespräche mit den anderen Teilnehmer*innen, an ihre eigenen Zweifel – und daran, wie sie sich trotz allem auf den Prozess eingelassen hat. Ich kann das. Ich kann mir vertrauen. Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. Sie weiß, dass der Alltag auf sie wartet, mit all seinen Herausforderungen. Aber sie nimmt etwas mit: eine neue Haltung, ein inneres Wissen, dass sie ihre Richtung selbst bestimmt.
Die Rückkehr – Umsetzung im Alltag
Die erste Woche zurück in der Arbeit fühlt sich seltsam vertraut an. Die Meetings, die Anforderungen, die Erwartungen – alles ist wie immer. Und doch spürt Karla, dass sich etwas verändert hat.
Sie bemerkt es, als eine Kollegin sie in ein hektisches Gespräch verwickeln will. Früher hätte sie sich mitreißen lassen. Jetzt atmet sie erst einmal tief durch. Spüre den Moment, nicht nur das Ziel. Sie bleibt ruhig, hört zu – und spricht dann mit Klarheit.
Dann kommt der Moment, der alles auf die Probe stellt. Ihr Vorgesetzter bittet sie kurzfristig in sein Büro. Er möchte, dass sie eine Führungsaufgabe übernimmt, die mit mehr Verantwortung, aber auch mit Konflikten verbunden ist. Früher hätte Karla gezögert. Sich gefragt, ob sie das kann. Ob sie genug Erfahrung hat. Doch diesmal ist es anders. Sie spürt die vertraute Spannung in ihrem Körper – wie beim Bogenschießen. Sie erinnert sich an das Gefühl, den Pfeil loszulassen, an das Vertrauen in den Moment. Sie atmet tief durch, richtet sich auf.
„Ja“, sagt sie. Und dann – eine Pause. Ein Innehalten, bevor sie hinzufügt: „Aber nur, wenn ich den Rahmen mitgestalten kann.“ Ihr Vorgesetzter hebt die Augenbrauen. Sie sieht den Moment des Zögerns, dann ein Nicken. „Erzählen Sie mir mehr.“
Früher hätte sie sich einfach gefügt. Jetzt gestaltet sie. Sie setzt ihre Grenzen, benennt ihre Bedingungen – und tritt mit neuer Klarheit auf. Es ist nicht perfekt. Es gibt Momente, in denen die alten Zweifel aufblitzen. Aber Karla erinnert sich an das, was sie gelernt hat. An die Spannung des Bogens, an das Loslassen, an das Vertrauen.
Sie ist auf ihrem Weg.
🏹 Und du? Stehst du gerade an einem Punkt, an dem eine Entscheidung ansteht? Was würde sich ändern, wenn du mit mehr Klarheit und Vertrauen in dich selbst handeln würdest?